Empfaenger : /FIDO/DROGEN.GER
Betreff    : Re: "hyperventilieren"
Datum      : Mo 18.08.97, 16:05  (erhalten: 20.08.97)
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xx>vor einigen Tagen hat ein Kumpel ewas gemacht, wo er "hyperventilieren"
xx>nennt. Aufeinmal wird dann alles schwarz und du faellst um.
xx>Why?
xx>Oder was passiert da? Der Typ der das macht faellt ja mehr oder weniger in
xx>ein leichtes Koma (zu wenig Sauerstoff).

Hier ein Auszug aus dem MSD-Manual auf CD zu dem Thema
---------------------------Schnipp----------------------------------
*HYPERVENTILATIONS-SYNDROM*

>Žtiologie und Pathogenese
Respiratorische Alkalosen entstehen durch eine gesteigerte alveol„re Belftung.
Der PaCO2 und der PCO2 des Hirngewebes fallen ab, und der pH des Plasmas sowie
der des Hirngewebes steigen an. Daraus resultiert die zerebrale
Vasokonstriktion, und es entstehen, wie aus dem Bohr-Effekt ableitbar,
die zerebrale Hypoxie und der charakteristische Symptomenkomplex.
Die h„ufigsten Ursachen sind Angst ('Hyperventilations-Syndrom'),
šberventilation von Patienten, die assistiert beatmet werden....

>Symptomatik und Diagnostik
Im allgemeinen besteht eine unverkennbare Hyperventilation, besonders wenn
die respiratorische Alkalose aufgrund von zerebralen oder metabolischen
St"rungen besteht. Beim angstinduzierten Syndrom variiert das Atmungsmuster
von frequenter, tiefer, st"hnender Respiration bis hin zu andauernder,
deutlich schneller, tiefer Atmung. Die Patienten neigen dazu, sich ber
Angstgefhle zu beklagen, drcken oft ihre Besorgnis bezglich kardialer
St"rungen aus und sind sich berraschend selten ihrer Hyperventilation
bewuát. Wenn die Symptome auf die Respiration bezogen werden, h"rt man
Aussprche wie 'Ich kann keinen Atem holen' oder 'Ich bekomme nicht genug
Luft', obschon die Atmungsfrequenz erh"ht ist. Es k"nnen tetanische
Zust„nde, periorale und Akro-Par„sthesien, Schwindelgefhle und
kurzdauernde Bewuátseinsverluste beobachtet werden. Durch šberventilation
solcher Patienten auf freiwilliger Basis k"nnen die genannten Symptome
oftmals reproduziert werden. Blutlaktat- und Blutpyruvatspiegel steigen an,
w„hrend das ionisierte Ca abf„llt. Der Nachweis eines tiefen PaCO2 hat
unter diesen Umst„nden Beweischarakter fr die Diagnose einer
Hyperventilation.

>Laborbefunde
Bei der akuten respiratorischen Alkalose ist ein rascher Abfall des
PaCO2 auf 20-25 mmHg mit einem Abfall des Plasma-HCO3- verbunden,
aufgrund der zellul„ren Pufferkapazit„t um nicht mehr als 3-4 mŽq/l.
Bei der chronischen respiratorischen Alkalose ist eine Abnahme des
Plasma-HCO3- um ca. 0,4-0,5 mŽq/l pro mmHg Abnahme des PaCO2 zu erwarten.
Eine gr"áere Abnahme des Plasma-HCO3- l„át eine gleichzeitig bestehende
metabolische Azidose vermuten.

>Therapie
Die durch Angst ausgel"ste respiratorische Alkalose kann durch Beruhigung
des Patienten behoben werden. Das Aufsetzen einer Papiertte, um das
abgeatmete CO2 wiederholt einzuatmen, kann gelegentlich hilfreich sein
(Plastiktten k"nnen zum unbeabsichtigten Erstickungstod fhren). Andere
Maánahmen sollen die Angst abbauen (s. Kap. PSY, 8., Angstneurose).
Eine mechanische šberbeatmung kann durch Verringerung des Atemminutenvolumens
oder durch Vergr"áerung des respiratorischen Totraumes korrigiert werden.
Ist die Hyperventilation durch eine Hypox„mie ausgel"st, ist es sinnvoll,
das Einatmungsgasgemisch mit O2 anzureichern. Eine respiratorische Alkalose
mit Hilfe einer CO2-Anreicherung des Inspiriums therapeutisch anzugehen kann
bei Patienten mit zentralnerv"sen St"rungen (sie k"nnen mit erniedrigten
pH-Werten der Zerebrospinalflssigkeit einhergehen) gef„hrlich werden

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Also ins Deutsche uebersetzt heisst das:
Duch den erniedrigten C02 -Spiegel kommt es zu einer alkalisierung des
Blutes, dadurch ziehen sich die Blutgefaesse im Hirn zusammen und es kommt
zum Sauerstoffmangel bis zur Ohnmacht.

Gesund ist das wirklich nicht.
Ich rechne damit, dass dabei auch etliche Gehirnzellen absterben.
Freiwillig wuerde ich das nicht machen.