Dieses Dokument dient ausschließlich zu Informationszwecken. Das das Dokument hier ist, heißt weder, daß der Author von Just say KNOW! es erstellt hat oder mit dem Inhalt konform geht. Auf keinen Fall will er zum Konsum von Drogen anregen !
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Übersetzung und Ergänzungen von Frank Kröner
Teil Eins
WAS SOLL DAS GANZE GEREDE ÜBER HANF?
Was ist überhaupt Hanf?
Nun, kurz gesagt, Hanf ist die Pflanze, die von Botanikern `Cannabis Sativa` genannt wird. Es gibt noch andere Pflanzen, die Hanf genannt werden, aber Cannabis ist die nützlichste Vertreterin dieser Familie. Sativa läßt sich übrigens auch mit "nützlich" übersetzen, also Cannabis=Hanf , Sativa=nützlich, also nützlicher Hanf.
Hanf wird seit prähistorischen Zeiten für viele unterschiedliche Zwecke verwendet. Hanf-Fasern sind das bekann-teste Produkt der Pflanze. Mit dem Begriff Hanf werden deswegen auch Seile und Tücher bezeichnet. Diese Pro-dukte werden allerdings nur aus dem Stengel der Pflanze gewonnen.
Was ist dann genau Cannabis?
Cannabis ist, wie schon gesagt, die mannigfaltigste Vertreterin der Hanf-Familie. Den aus den Fasern gewonne-nen Stoff nannte man in England "canvass", Segeltuch, da Hanfstoffe die einzigen waren, die nicht beim Kontakt mit Salzwasser auf hoher See verroteten. Die Cannabis-Pflanze hat noch drei weitere wichtige Eigenschaften: sie produziert viele Samen, Zellstoff für die Papierindustrie (sogenannte Pulpe) und Medizin.
Die Pulpe kann, neben der Papierherstellung, sogar als Treibstoff verwendet werden. Die Samen wiederum können für Nahrungsmittel verwendet werden, vom Schweinefutter bis zum vegetarischen Fleischersatz. Das Öl aus den Samen kann als Basis für Farben und Lacke dienen. Die Medizin wird aus den Blüten und Blättern der Pflanze gewonnen und kann gegen eine Vielfalt von Krankheiten eingesetzt werden.
Woher kommt der Begriff MARIJUANA?
Das Wort Marijuana kommt aus dem mexikanischen Slang und wurde in den USA Ende der 30er Jahre erstmals erwähnt. Während dieser Zeit gab es dort eine ganze Menge von Regierungsprogrammen, die als "Reefer Mad-ness-Bewegung" in die Geschichte eingingen. Der Begriff Marijuana bezieht sich nur auf den medizinischen Teil der Pflanze, den die mexikanischen Soldaten zu rauchen pflegten.
In den USA und in Deutschland ist es vollkommen legal, Pflanzenteile wie Stengel und Wurzel zu besitzen. Nie-mand kann wegen des Besitzes von Hanf-Papier oder eines Hanf-T-Shirts bestraft werden. Marijuana, also die Blüten, Knospen und Blätter sind schon wieder ein anderer Fall. Dieser Teil der Pflanze ist absolut illegal. Die Samen sind allerdings frei verkäuflich, man darf sie nur nicht einsähen. In den USA müssen die Samen zum Bei-spiel erst sterilisiert werden, bevor sie z.B. für Nahrungszwecke eingesetzt werden können.
Da es unmöglich ist, Hanf ohne Marijuana zu produzieren, gibt es in Deutschland und den USA keine große Hanf-Industrie, wie z.B. in Italien, Spanien und in großen Teilen Osteuropas, obwohl die EU jeden Hektar Hanf mit viel Geld bezuschusst. Die Bundesopiatenstelle (sic!) erteilt rein theoretisch Anbaugenehmigungen, aber halt nur theoretisch. Die einzigen Personen/Institutionen, die bisher in den Genuß einer solchen "Außnahmegenehmigung" kamen, sind unabhängige Forscher (Botaniker, Mediziner, Biologen etc.) sowie einige Universitäten in der BRD.
In den USA sieht es genauso aus. Hier muß das DEA, die Drogenbehörde, die Genehmigungen prüfen und beur-teilen. Allerdings haben alle diese staatlichen Maßnahmen nichts an der Tatsache geändert, daß z.B. in den USA der Hanf das Landwirtschaftsprodukt mit den höchsten Gewinnen ist. Den horrenden Schwarzmarktpreisen sei (nicht) Dank.
Wie kann Hanf als Nahrungsmittel benutzt werden?
Hanfsamen zeichnen sich besonders durch ihre hochgradige Anreicherung mit Proteinen und essentiellen Fettsäuren aus. Viele Völker dieser Erde haben den Hanf nicht zuletzt wegen dieser Samen angebaut und meist als eine Art Brei oder Müsli zu sich genommen, die Haferflocken nicht unähnlich schmecken. Die Blätter selber können als Rohfutter in der Landwirtschaft verwendet werden, allerdings sollte man sich dann nicht über Kühe wundern, die einen Freß-Flash kriegen. Hanfsamen selbst sind nicht psychoaktiv, können also ohne Sorgen geges-sen werden.
Die Proteine des Hanfsamens ähneln den körpereigenen . Er ist auch absolut leicht verdaulich, weshalb Hanf gerne als Nahrungsmittel für Menschen mit Verdauungsstörungen verschrieben wird (vom Arzt!). Die Samen nannte man vor langer Zeit "Edestin" und wurden von der Wissenschaft als der Prototyp pflanzlichen Proteins benutzt.
Wie schon gesagt versorgt Hanf den menschlichen Körper mit essentiellen Fettsäuren. Hanfsamen sind die ein-zigen Samen, die diese Öle fast ohne gesättigte Fette beinhalten. Als eine Ergänzung zu medizinischen Diäten kann Hanf so die Gefahr von Herzkrankheiten verhindern. Diese Öle sind es auch, die Vögel länger leben lassen, wenn sie Hanf zu fressen kriegen (in jedem normalen Vogelfutter sind Hanfsamen).
Mit Hanfsamen kann ein Veganer oder ein Vegetarier ohne Probleme überleben. Eine Hand Hanfsamen pro Tag reichen, um genug Proteine und essentielle Fettsäuren für den Tagesbedarf eines Erwachsenen zur Verfügung zu stellen.
Was ist der Vorteil von Hanf zu anderen Nahrungsquellen wie "traditionelles" Getreide?
Hanf braucht wenig Dünger und wächst fast überall. Es ist gegen so gut wie alle Krankheiten resistent und braucht deshalb nur eine geringe Menge Pestizide und Fungizide, wenn überhaupt. Die Wurzeln des Hanfes dringen sehr tief in den Boden ein und schützen die Scholle so zusätzlich gegen Bodenerosion. Wenn die Pflanze nach der Blüte ihre Blätter verliert, so geraten Mineralien und Stickstoff wieder zurück in den Boden. Es gibt Fälle, wo auf demselben Acker über 20 Jahre Hanf wuchs, und zwar ohne eine nachweisbare Verschlechterung der Scholle.
Weniger Dünger und "Landwirtschaftliche Chemie" hat zwei positive Auswirkungen. Einmal bedeutet sogut wie kein Dünger weniger Kosten und Aufwand. Zweitens schütz es die Umwelt, denn die heutigen Pestizide verseu-chen das Grundwasser und gefährden die Menschen, da es sich meist um hochgradig gesundheitsgefährdende Gifte handelt (was einen Pilz oder einen Krankheitserreger tötet, das kann auch Menschen schädigen). Je weniger Pestizide verspritzt werden müssen---um so besser!
Was ist mit Soja?
Kann Hanf es zu einer globalen Proteinquelle bringen? Hanf produziert zwar nicht soviel Protein wie Soja, aber das Hanf-Protein ist von viel höherer Güte. Hanf könnte die Lebensmittelpflanze der Zukunft werden. Außerdem ist Hanf auch viel leichter anzubauen.
Aber es gibt noch einen weiteren Vorteil auf der Hanf-Seite. Hanf widersteht UV-B-Strahlen, die von der Ozon-Schicht teilweise zurückgehalten werden. Da diese Schicht von uns zerstört wurde, gehen Biologen davon aus, daß die Soja-Produktion um bis zu 30% fallen wird, ebenso die Qualität der Ernte, wenn die Ozonschicht um weitere 16% verschwindet (realistisch und leider in naher Zukunft erreicht).
Vielleicht stehen wir irgendwann vor der Frage: Hanfanbau oder elendig verhungern. Und es wäre nicht das erste mal in der Geschichte daß dies passieren würde. Hanf wurde immer als Notreserve in Hungersnöten benutzt, be-sonders in Bangladesh. Bangladesh heißt eigentlich Volk und Land des Hanfes (kein Witz). Dort wuchs bis in die 60er Jahre überall Hanf. Es schützte die Böden vor Erosion und versorgte die Menschen mit einer Nahrungs-grundlage, die nicht zu verachten ist. Aber dann kamen die Amis und sagten:"Hey, Jungs! Moment mal! Ihr baut da Drogen an! Hier habt ihr ein paar Millionen Dollar, damit ihr daß Zeug verbrennen könnt.". Und die Menschen erfüllten prompt den Wunsch des achso lieben großen Bruders USA. Und was war die Folge? Das kann man re-gelmäßig in den Nachrichten sehen: Überschwemmungen, Mißernten und Hungersnöte.
In anderen Ländern der sogenannten "3. Welt" sind die Bauern damit beschäftigt, Kokain und Opium für ihren lokalen Drogenboss (die englische Bezeichnung Druglord tritt ziemlich genau den Nerv) anzubauen. Das ist eine ziemlich traurige Angelegenheit. Vielleicht werden eines Tages die Blauhelme dafür sorgen, daß wieder Hanf an-gebaut wird und so die Menschen retten. Das wäre echte humanitäre Hilfe.
Wie kann ich aus Hanf Textilien herstellen?
Hanf-Fasern können in jede Form von Textilien umgewoben werden und sind sehr strapazierfähig. In der Tat wurden die ersten Levi's Jeans genau aus diesem Grund aus Hanf hergestellt. Im Vergleich zu allen anderen Fa-sern in der Natur kann man Hanf am vielfältigsten verarbeiten.
Und so wird Hanf zur Hanf-Jeans: Ein Feld voll mit Hanf läßt man solange stehen, bis alle Blätter abfallen. Dann läßt man es auf dem Feld liegen und vom Regen durchwaschen oder man schafft die Menge in ein Flußbett oder ein Wasserbecken. Wenn es auf dem Feld liegt dreht man die Stengel mehrere Male. Viele Mineralien der Pflanze gelangen so in die Erde zurück. Dann bringt man die Stangen zu einer Maschine, die die Fasern vom wenigen Rest der Pflanze trennt (ca.20% werden nicht gebraucht). Vor ca. 200 Jahren mußten die Leute das noch mit den Zähnen machen !
Wieso ist es besser als Baumwolle?
Der Stoff, der aus Hanf gemacht wird, ist nach einer Sonderbehandlung (Schlagen und Prügeln) genauso weich wie Baumwolle, aber viel fester und strapazierfähiger ( es dehnt sich nicht mit der Zeit). Vom ökologischen Standpunkt aus ist Hanf ebenfalls das bessere "Kraut" (es ist wirklich ein Kraut). Heutzutage wird Baumwolle mit Massen von Pestiziden behandelt, über die Hälfte der Pestizidmenge in den USA werden allein für Baumwolle in die Luft gesprüht und verpesten die Umwelt. Außerdem ist Baumwolle ein bodenschädigendes Gewächs und braucht so eine ganze Menge Dünger.
Wie kann man aus Hanf Papier machen?
Die gesamte Pflanze kann zur Papierherstellung benutzt machen. Faserpapier ist das älteste Papier der Welt und der erste Stapel Papierbögen wurde im alten China tausend Jahre vor Christus aus Hanf hergestellt. Unser heuti-ges Papier besteht fast ausnahmslos aus Bäumen, die für den Zellstoff gefällt werden. Man nennt die Papier-grundmasse Pulpe. Aber um das tolle Papier für Schulhefte, Briefbögen und Visitenkarten zu bekommen, muß es erst mit einer Vielzahl von Chemikalien behandelt werden.
Hanf könnte hier eine Alternative sein, um eine ökologische Papierherstellung zu forcieren. Es braucht nämlich nicht diese Unmengen von Chemikalien. Wenn es aber doch noch behandeltes Hanf-Papier geben sollte, dann liegt es am Verbraucher, dieses zu kaufen oder nicht (außerdem ist bräunlicheres Papier eh schöner als weißes, Anm. d. Übersetzers). Anstatt also das strahlend weiße Papier zu beschreiben, sollten wir überlegen, was wir dem Planeten antun.
Wegen der Chemikalien im heutigen Baumpapier wird es relativ schnell gelb, es vergilbt, da Säure die Pulpe weg-frißt. Das braucht zwar immer noch einige Jahrzehnte, ist aber trotzdem besonders für Archive und Bibliotheken ärgerlich, wenn nicht gar bedrohlich. Dort versucht man mittlerweile, "frische" Akten wieder auf säurefreies Pa-pier zu übertragen, und Hanfpapier ist säurefrei und hält Jahrhunderte. Die Gutenberg-Bibel zum Beispiel läßt sich immer noch blättern, während Zeitungen aus dem frühen 20en Jahrhundert langsam verfallen. Und das Wort Gottes ist, wie kann es anders sein, auf Hanfpapier gedruckt worden.
Warum bleiben wir nicht bei Bäumen, um Papier herzustellen?
Die Chemikalien, die heute zur Holzzellstoffverarbeitung benutzt werden können uns Morgen jede menge Ärger bereiten. Ökologen haben sich lange über den Effekt von Dioxinen und anderen chemischen Komponenten auf wildlebende Tiere und die Umwelt Gedanken gemacht. Neben der chemischen Verschmutzung sind es aber auch landwirtschaftliche Gründe, die für Hanf sprechen. Wenn Bäume gefällt werden, dann nehmen sie die Mineralien aus dem Boden mit. Hanf ist nicht schollenschädigend, weil es die meisten Mineralien wieder dem Boden zu-rückführt.
Eine einfache Antwort auf die obige Frage ist: Weil es knapp wird ! Europa und die USA waren vor noch gar nicht so langer Zeit mit Wald überdeckt. Aber der Wald wurde auf Grund von Feuerholzbedarf, Schiffsbau und Wohngegend zerstört. Sizilien zum Beispiel war einmal eine grüne Insel mit vielen Wäldern. Dann kamen die Menschen und holzten alles für den Schiffsbau ab.
Heute sind Wälder dort sehr selten. Wenn Bäume einmal gefällt sind, dauert es unter Umständen wieder Jahrzehnte, bis ein vergleichbarer Baum nachgewachsen ist. Hanf ist dagegen robust und vital und braucht meist nur bis zu 5 Monaten. Nur Hanf kann es mit Papier aufnehmen. In der Tat fand das Landwirtschaftsministerium der USA in einer Studie aus dem Jahre 1916 heraus, daß ein Hektar Hanf 4,1 Hektar Holz, sprich Baum, ersetzen kann. Und wenn man überlegt, daß die Bäume bis zu 30 mal längere Wachstumszeiten brauchen, so kommt man auf ein Verhältnis von 120:1 für Hanf. Außerdem können außer Papier auch noch Textilen und Seile hergestellt werden.
Wie kann Hanf als Benzin verwendet werden?
Hanf kann, ähnlich wie Raps, zu Benzin umgewandelt werden. Diesen Prozeß nennt man "Pyrolyse". Benzin aus Pflanzen nennt man auch "Biomasse-Benzin". Aus der Pflanze können Methanol, Methan und andere Gase gewonnen werden. Die Kohle kann in Kraftwerken benutzt werden, Methanol ist das erwähnte Benzin, das sogar bei professionellen Autorennen eingesetzt wird. Vielleicht ersetzt es eines Tages das normale Benzin, spätestens wenn kein Erdöl mehr vorhanden ist.
Auch Ethanol läßt sich aus der Pflanze gewinnen. Die Regierung der USA entwickelte ein Verfahren, um dieses Additiv des Benzins aus zelluloser Biomasse herzustellen. Hanf ist eine hervorragende Quelle qualitativ hochwer-tiger Biomasse. Auch aus den Samen läßt sich Benzin herstellen. Einige Dieselmotoren können ohne Probleme mit purem Hanföl laufen. Aber man sollte sich wohl lieber andere Verwendungszwecke einfallen lassen, anstatt noch mehr Autos auf den Straßen fahren zu lassen.
Warum ist es besser als Petroleum?
Biomasse-Benzine sind relativ sauber und frei von Schwermetallen und Schwefel. Außerdem ist die Produktion von C02 nicht so schwerwiegend. Fossile Brennstoffe, die Millionen Jahre unter der Erde lagerten, werden in die Luft gepustet und steigern den Treibhauseffekt. Eine Pflanze, eigentlich das Biomasse-Benzin, gibt bei der Ver-brennung einfach das CO2 wieder in die Atmosphäre zurück, wo sie es auch einmal hergehohlt hatte.
Wie kann Hanf als Medizin benutzt werden?
Marijuana bietet Tausende von Verwendungsmöglichkeiten in der Medizin. In den USA war Cannabis bis 1937 in der Form einer Tinktur legal erhältlich und wurde für eine Vielfalt von Krankheitsbildern verschrieben. Doch schon weitaus früher wurde Hanf als Heilmittel eingesetzt. In fast jedem alten Buch über Medizinpflanzen kommt Cannabis vor. Es wird meist als panaceas bezeichnet, das heißt soviel wie "Allesheiler".
Heute ist ein Einsatz von Hanf besonders bei AIDS, MS und Krebs zu wünschen, denn es beseitigt Symptome wie Brechreiz, Apathie, und Schmerzen. Besonders die appetitanregende Wirkung hilft, die bei einer Chemotherapie auftretende Abmagerung aufzuhalten. Die Patienten bekommen wieder Hunger, besonders auf Speisen mit einem hohen Milch- und Zucker-Anteil. Außerdem besitzt Hanf eine aseptische Wirkung. Auch der berüchtigte Grüne Star hat bei einer Behandlung mit Hanf kaum noch Chancen, da THC den Augendruck kontrollieren kann, der zu dieser Krankheit führt. Es gibt noch genug weitere medizinische Aspekte, die für Hanf sprechen. Selbst die Be-rufsvereinigung der amerikanischen Ärzte fordert eine Legalisierung von Hanf für die Medizin.
Was ist an den jetzigen verschreibungspflichtigen Medikamenten denn so schlimm?
Nun, sie sind nicht grade einfach herzustellen und kosten deswegen auch eine ganze Menge. In einigen Fällen ent-spricht ihre Wirkung auch nicht den vollmundigen Versprechungen aus der Werbung. Einige Medikamente, die durch Hanf ersetzt werden könnten haben einige unerwünschte und manchmal sogar gefährliche Nebenwirkungen. Cannabisbasierende Medizin ist recht billig, sicher und einfach herzustellen, da es sich um ein Naturprodukt handelt.
Einige Wissenschaftler sind der Meinung, daß der Stoff Dronabinol anstelle von Marijuana benutzt werden sollte. Dronabinol ist ein nachgebautes, synthetisches THC und hat auch teilweise die guten Eigenschaften des natürlichen THC, allerdings ist es nicht bei jedem Patienten wirksam. Studien der University of California haben ergeben, daß natürliches THC aus Hanf besser wirkt als das synthetische Gegenstück Dronabinol.
Das erste Problem ist, daß es schwerer ist an Dronabinol heranzukommen als an Grass oder Haschisch. Einige Ärzte und Apotheker in den USA und in der BRD verschreiben es nicht mehr, da mit der Verschreibung eine Menge Papierkram anfällt. Bei uns in der BRD mit dem Bundesgesundheitsamt, in den USA mit der DEA, der Drug Enforcement Administration (dazu später noch mehr). Zweitens wird Dronabinol in Pillen verabreicht und hat somit keinen Sinn mehr für Patienten, die an permanenten Brechreiz leiden. Beim rauchen, oder besser beim inhalieren treten diese Probleme nicht auf. Außerdem ist es nur ein Nachbau eines Cannabinoides und die Wirkung der anderen Metaboliten (Zwischenformen) ist nicht vorhanden, die grade bei einigen Krankheiten recht nützlich sein könnte.
Was kann man denn noch mit Hanf anfangen?
Aus Hanf können sogar Baumaterialien hergestellt werden. In der Industrie nennt man aus Hanffiber gepreßtes Baumaterial "Pressboard" oder "Compositeboard", ähnlich einer Spanplatte. Diese Platte ist viel elastischer und widerstandsfähiger als herkömmliche Spanplatten. Durch die Länge der Faser ist Hanf für diesen Zweck der optimale Werkstoff.
Ein weiterer Verwendungszweck für Hanf ist die Herstellung von Bioplastik. Wer einmal den ersten Teil von Cheech und Chong gesehen hat, der wird wissen, was damit gemeint ist. Die Zellulose läßt sich ohne viel Auf-wand in eine dem Kunststoff ähnliche Masse bringen. Also Plastik ohne Verschwendung der ohnehin begrenzten Erdölreserven. Das hat schon der berühmte Henry Ford um 1930 gewußt. Er baute ein Auto, daß aus Hanfplaste gebaut war (Trabimäßig), welches auch noch mit Hanf-Benzin fuhr! Allerdings hatte dieses Auto aufgrund der im Aufstieg begriffenen Chemieindustrie, allen voran der Riese DuPont, keine Chance.
Aus Hanf ganze Häuser zu bauen ist durchaus nichts neues. Französische Archäologen haben herausgefunden, daß schon im frühen Mittelalter, vielleicht auch schon früher, mit Hilfe von Hanf eine Art Zement hergestellt wurde. Dieser Zement besitzt im Gegensatz zu heutigen Baumaterialien keinerlei synthetische Chemikalien. In Frankreich nennt man dieses Material Isochanvre und heute werden wieder Häuser aus Hanf gebaut, in erster Linie in Frank-reich, das ohnehin eine lange Hanf-Tradition hat. Dieser Stoff hat beste Isolationseigenschaften, dämmt perfekt Schall (1a Material für Proberäume!) und ist sehr langlebig.
WARUM BENUTZEN WIR HEUTE KEINEN HANF?
Wie und warum wurde Hanf in den USA illegalisiert?
Harte Frage! Um zu erklären, warum Hanf, die wohl nützlichste Schöpfung unter den Nutzpflanzen der Erde illegalisiert wurde, muß auf die "Droge" Marijuana / Haschisch aufmerksam gemacht werden. Angefangen hat al-les am Anfang unseres Jahrhunderts in den USA. Dort waren Kokain und Opium sehr weit verbreitet. Letzteres besonders unter den chinesischen Einwanderern. Opium macht stark abhängig, allerdings im Vergleich zu den heutigen Designerdrogen wie Crack recht "harmlos", wenn man dieses Wort in Zusammenhang mit wirklich harten Drogen gebrauchen kann. Opium war für viele Chinesen eine Art Aufputschmittel, um 16 Stunden oder mehr arbeiten zu können und die eigene Existenz zu sichern. Auch in Europa waren viele Arbeiter opiumabhängig, es wurden sogar Kriege geführt (Stichwort England und die Opiumkriege). Aber zurück zu den USA. Die Chine-sen zogen irgendwann den Haß der "weißen Arbeiterklasse" auf sich, da sie glaubten, die Chinesen würden ihnen die Arbeitsplätze wegnehmen. Genau wie heute wurde dieser Rassismus, der aus Sozialneid entstand, vom Staat instrumentalisiert und Chinesen wurde die Einreise in die USA erschwert, beziehungsweise gänzlich verweigert. Das erinnert doch sehr an einen Manfred Kanther, der die Einwanderung in die BRD stoppen will, um die Bürger vor "afghanischen und arabischen Heroinhändlern und südamerikanischen Kokaindealern" zu schützen. Rassismus damals, Rassismus heute. Es hat sich so gut wie nichts geändert.
Bei Kokain mußten die farbigen Bevölkerungsteile der USA herhalten. Es lief alles nach dem gleichen Schema ab. Bei der Black Community versuchte der rassistische Staat USA alles, um ihnen den sozialen Aufstieg zu verweh-ren und die Community zu kontrollieren. In den Zeitungen und den zahlreichen Revolverblättern der weißen Schichten wurde ein bestimmtes Bild des schwarzen Amerikaners gezeichnet. Demnach sei der black american eine kokainabhängige Bestie, die nichts lieber macht als weiße Frauen zu vergewaltigen und Kinder mit Äxten zu erschlagen. Es wurde sogar behauptet, daß ein Schwarzer unter dem Einfluß von Kokain 4 mal so stark sei wie ein (weißer) Polizeibeamter. So wurden nach und nach Kokain und Opium verboten. Nicht, wie es wünschenswert wäre, nach einer medizinischen Prüfung (bei der Opium und Kokain garantiert nicht gut wegkommen würden), sondern durch einen staatlich instrumentalisierten Rassismus, der besonders dem Interesse der herrschenden weißen Klasse zu gute kam.
Jetzt kommen wir aber endlich zum Hanf. Hier mußten die zahlreichen mexikanischen Einwanderer herhalten. Jeder wußte, das die mexikanischen Revolutionäre am Anfang des Jahrhunderts zu einem Joint nie nein gesagt hätten. Das Image der Revolutionäre war in den USA eh nicht gut. Pancho Villa und Emiliano Zapata, die "Führer" der Aufständischen wurden in der amerikanischen Presse gerne als Bestien in Menschengestalt darge-stellt. Ihre Truppen waren etwas rüpelhaft, allerdings muß man berücksichtigen, daß es sich hier um eine Volks-armee handelte. Und jeder der sich mit den Zapatistas beschäftigt, weiß, daß es sich um, wenn auch etwas rüpelhafte aber ehrliche und aufrichtige Revolutionäre handelte. Dies ist besonders jetzt, seitdem die EZLN, die Zapatistische Befreiungsarmee seit einem Jahr in Chiapas gegen die dortigen Umstände kämpft, äußerst interes-sant. Nun waren die historischen Vorbilder der EZLN, wie schon gesagt, dem Hanf nicht abgeneigt. Das Lied "La Cucaracha" ist im Original ein Hanflied der mexikanischen Revolutionäre. Die Kakerlake (La Cucaracha) war ein Revolutionär, der erst weiterziehen wollte, um die Reaktion zum Teufel zu jagen, wenn er etwas Grass bekommt.
Als dann Ende der 20er Jahre und Anfang der 30er Jahre die Great Depression ausbrach, eine Wirtschaftskrise von ungeheurem Ausmaße, stieg die Kriminalitätsrate gen Himmel. Die vielen Gangsterfilme der 30er Jahre sind ein unwahrscheinlich interessantes Zeugnis dieser Ära. Die Politiker machten die neuen Einwanderer aus Mexiko dafür verantwortlich (klingt bekannt, oder?). Und schon wieder wurde besonders unter der amerikanischen Ar-beiterklasse ein institutionalisierter Rassismus verbreitet. Mexikaner würden angeblich den "Weißen" die Arbeits-plätze wegnehmen und auch eine Bande von notorischen Kriminellen sein. Die Polizeistatistik von damals sagte übrigens genau das Gegenteil aus. Mexikaner waren weniger in den Akten der Polizei vertreten als Weiße, auch prozentual. Im übrigen muß noch gesagt werden, daß vor der staatlichen Hetze das Verhältnis von "Weißen" zu Mexikanern gar nicht so schlecht war. Im Gegensatz zu den Farbigen und den Chinesen besaßen die Mexikaner ja eine europäische, sprich weiße Sprache, nämlich Spanisch und waren ja meist auch gläubige Katholiken.
Im Süden wurde wegen der angeblichen Kriminalität der Mexikaner Marijuana verboten, aus genau denselben Gründen wie das Kokain. Im Norden wurde Marijuana mit Jazz in Verbindung gebracht und somit wieder mit der Black Community (was allerdings durchaus berechtigt ist; Louis Armstrong war zum Beispiel einer der radikalsten Kiffer der Welt). Außerdem darf auch nicht vergessen werden, daß zu dieser Zeit in den USA die Prohibition herrschte, also auch Alkohol verboten war. Deshalb verbreitete sich im Untergrund relativ viel harter Alkohol, da Whisky einfacher zu schmuggeln war als eine Kiste Bier.
Zu dieser Zeit wurde die Polizei immer weiter ausgebaut. Und, ob das alleine schon nicht reichen würde, begann ein gewisser Harry J. Anslinger (auch Dirty Harry genannt!), das Federal Bureau of Narcotics and Dangerous Drugs ( Bundesbüro für Narkotika und gefährliche Drogen) weiter aufzubauen. Anslinger bekam diesen Job durch den Onkel seiner Frau Andrew Mellon, Finanzminister der USA. Das FBNDD war bekannt für drastische Straf- beziehungsweise Kreuzzüge besonders gegen das "BÖSARTIGE MARIJUANA". Anslinger gab nach seiner Pensionierung selbst zu, daß seine Abteilung immer gerne geraubt und sogar vergewaltigt (!!!) hat und das junge Männer ihren Job sehr liebten. Das FBNDD wurde übrigens später zur DEA. Anslingers Hauptanliegen war die Durchsetzung eines Gesetzes zur "Bekämpfung von Opium, Kokain und anderen volksschädigenden Drogen", welches in allen Staaten gelten sollte. Er war ein astreiner Rassist, KuKluxClan-Sympathisant und deshalb auch ein Hasser von Jazz und Blues. Er sagte selber, daß er davon träumte, alle Jazz- und Bluesmusiker auf einen Streich zu verhaften und zu internieren! Auf Elternabenden an Schulen erzählte er Horrorstories von angeblichen Gewalttaten, die nach dem Konsum von Marijuana aufgetreten sein sollen. Diese Periode der amerikanischen Geschichte ging als Reefer Madness in die Geschichtsbücher ein, benannt nach einem dummen Film aus dem Jahr 1930, der heute ein Hanf-Freunde-Kultfilm geworden ist, da er recht komisch anmutet.
Über Anslinger selber gibt es auch noch einige nette Geschichten. So behauptete er bis 1945 Cannabis mache aggressiv und verwandele harmlose, nette Menschen in Bestien. Als aber nach dem 2. Weltkrieg die Russen in der McCarthy-Ära (McCarthy war der Mann, der Kommunisten in den USA jagte und einsperrte) als neuer Hauptfeind auserkoren wurden, behauptete er auf einmal, Hanf mache so friedlich und das könne man im Kampf gegen den "Bolschewismus" (sic!) auf keinen Fall gebrauchen. Er war sogar der Meinung, daß das Hanfgeschäft von den "Kommis" geleitet wird, die dann irgendwann die USA einnehmen würden. Komisch, denn heute wirft man der PKK auch vor, daß sie mit Drogen handeln würde. Anslinger war übrigens nicht sehr konsequent. Er war nämlich selber eine Art Dealer. Er versorgte den vorher schon angesprochenen McCarthy mit Morphium, da dieser stark abhängig war, also ein echter Junkie! Angeblich hat er dies getan, weil er nicht wollte, daß sein Freund McCarthy von Kommunisten erpreßt werden kann.
Wie lief das ganze in Europa ab?
In Europa lief das ganze nicht so wie in den USA. Es gab natürlich auch Leute, die den Hanf verbieten wollten, um ihre eigenen Interessen durchzusetzen. Ein Beispiel dafür ist ein Begehren des englischen Unterhauses im Jahre 1890 den Hanf in der Kolonie Indien zu verbieten. Allerdings ergab eine Untersuchungskommission, daß dieses Begehren von einigen Lobbyisten der Alkoholindustrie gestartet wurde. Diese wollten nämlich den Hanf-rauchenden Indern den Hanf nehmen und ihnen dafür Scotch geben!
Der Rückzug des Hanf ist allerdings nicht diesen Leuten zu verdanken. Ein Faktor für die Entwicklung der Hanf-politik war die schlichte Verdrängung von Haschisch aus der Medizin. Es wurde nämlich durch einen neuen Stoff ersetzt. Dieser Stoff wurde mit dem Slogan "Garantiert nicht suchterzeugend" von der Firma BAYER (Ja, genau der Verein, der heute noch alle Fäden in der deutschen pharmazeutischen Industrie in der Hand hält) auf den Markt geworfen und war eine Weiterentwicklung des Morphium: Heroin! Das sich die Versprechungen der Firma als Lüge herausstellten wissen wir heute. Es wäre eigentlich nur konsequent, Bayer heute für all die toten Junkies vor Gericht zu zerren.
Haschisch war damals sehr weit verbreitet. Besonders Marijuana, im Volksmund auch "Knaster" genannt, war der billige Tabakersatz des einfachen Volkes. Die großen Zigarettenmarken von damals, wie zum Beispiel Orient (eine Anspielung auf die Heimat des Rauchhanfes) enthielten bis zu 10% Marijuana oder Haschisch. Das diese Marken vom Markt verschwanden lag nicht an einem gesteigerten Gesundheitsfanatismus, sondern schlicht an einem Trend zur "Light-Zigarette". Trotzdem rauchten viele weiter, meist in der Form von hochpotentem Haschish-Öl. Menschen wie Nietzsche, Lewis Carrol (Alice im Wunderland, man erinnere sich an die Raupe mit der Wasserpfeife auf dem Zauberpilz), Boudelaire und selbst die englische Königin waren begeisterte Hanffreunde. Allerdings ging diese Entwicklung Ende der 20er Jahre zu Ende. Als im Völkerbund Ägypten eine Resolution zur "Kontrolle (sprich Verbot) von Haschisch" einbrachte, stimmten nicht ganz die Hälfte der Länder dafür. Deutschland enthielt sich der Stimme, da der Hanf dort einen gewissen Stellenwert hatte. Als Ägypten allerdings der deutschen Regierung versprach, daß Heroin (made in Germany by BAYER) und Kokain (auch made in Ger-many vom Chemieriesen Merck) ungehindert nach Ägypten exportiert werden dürften, stimmte good old Germany für die Hanf-Prohibition. Die Ägypter forderten dieses Verbot übrigens, um ihre rauchenden, rebellischen Untertanen besser unter Kontrolle zu kriegen (wie in den USA).
Der Versuch, die Methoden von REEFER MADNESS und Anslinger auf Europa zu übertragen, schlug Gott sei Dank fehl. Allerdings war in den 50er und 60er Jahren eine ähnliche Stimmung grade im stockkonservativen und reaktionären Deutschland zu spüren, die allerdings dank der 68er und besonders den Haschrebellen aufgelockert wurde.
Jetzt mach mal langsam. Du willst mich Glauben machen, daß die Politiker von damals nicht darüber nachgedacht haben, Marijuana und Textil-Hanf zu trennen, anstatt das Baby mit dem Bade auszuschütten?
Da ist noch eine ganze Menge mehr. Chemie-Papier wurde zu dieser Zeit vom US-amerikanischen Chemieriesen DuPont erfunden. Es ging um einen Milliarden-Deal mit dem Zeitungs-Zaren William Randolph Hearst. Dieser sah sein neues Papier durch Hanf gefährdet, denn Hanf ist billiger und resourcenschonender. Dieser Hearst war der Herr über zahlreiche Revolverblätter. Und ihm haben wir auch zu verdanken, daß man diese Art der Zeitung YELLOW PRESS nennt. Denn im Gegensatz zu Hanfpapier wurde das neue Papier schon nach wenigen Wochen gelb, es vergilbte ganz einfach wegen des hohen Säureanteils. Hearst hatte schon soviel Kapital in die Entwicklung des neuen Papiers bei DuPont investiert, daß es bei ihm um alles ging. Er schaltete deshalb die Konkurrenz systematisch aus und natürlich auch die Hanf-Industrie. Ihm ist der sogenannte Marijuana Tax Act von 1937 zu verdanken, dem Verbot von Hanf auch für industrielle Zwecke. Viele Historiker fragen sich heute, warum dieses Gesetzt überhaupt erlassen wurde, da es mit einem Anti-Drogen-Gesetz nicht sehr viel zu tun hatte.
Die Interessen der Industrie wurden durch das Klima von Rassismus und einer Anti-Drogen-Rhetorik begünstigt, Hanf vom freien Markt genommen und das ist der Grund, warum Hanf illegalisiert wurde !!!
(Puh!) Die Ignoranz gegenüber Hanf ging lange weiter, allerdings ist jetzt Licht am Horizont zu sehen. Unser aller Freund Seehofer, seines Zeichens Gesundheitsminister (CSU) hat erkannt, daß man mit Hanf Geld verdienen kann und deshalb Cannabis mit unter 0,3% THC im Juni 95 wieder für anbaufähig erklärt. In den USA sieht es nicht so rosig aus. In den 70er Jahren wurde sogar das Wort Hanf (HEMP) aus allen Schulbüchern der USA gestrichen. Soviel zum Thema freie Rede. Jack Herer, einer der bekanntesten und beliebtesten Hanf-Aktivisten fragte in den 70er Jahren einmal den Kurator des Smithsonian Museum, warum dieses Wort aus der Sprache ausgemerzt wurde. Die Antwort, die er bekam, war erstaunlich: "Kinder brauchen nichts über Hanf zu wissen. Es verwirrt sie doch nur.". Jack Herer suchte weiter nach Zeugnissen des Hanfes in den USA und wurde fündig. Er fand in alten Archiven einen Film mit dem Namen "Hemp for victory!" (Hanf für den Sieg), einen Propagandafilm für Hanf aus dem Jahre 1940. Dieser Film, der laut US-Regierung nie existiert hat aber eigenartigerweise von ihr selbst produ-ziert wurde, propagierte Hanf im 2. Weltkrieg als Megarohstoff. Söhne von Hanfbauern wurden sogar vom Kriegseinsatz in Europa oder im Pazifik verschont. Spitzen Arbeit, Jack !
Gibt es eine Lektion, die wir aus dieser Geschichte lernen können?
Nun, nicht nur eine, einige! Die erste ist, daß Haß sich nie auszahlt. Es ist schon ironisch, daß der Rassismus der Amerikaner sie selbst verletzt hat, besonders materiell. Man könnte fast von einer göttlichen Gerechtigkeit spre-chen. Weil die Amerikaner von Haß, Rassismus und Angst geblendet waren ließen sie eine reiche Zukunft in ihren Fingern zerrinnen. Es zeigt auch, daß Amerikaner und Europäer den Begriff Demokratie ernster nehmen sollten, besonders in einem kapitalistischen, parlamentarischem System. Wenn sie nur mehr Zeit darauf verwandt hätten, mehr über Hanf und ihre Umwelt zu lernen, dann hätten sie die Strategien des Kapitals verstanden. Hanf hätte nie illegalisiert werden sollen. Heute besitzt Hanf-Prohibition keine rationale Basis mehr, also warum zerschlagen wir sie nicht?. Die Gesetze von heute gehen nicht in erster Linie gegen die Kokainbosse oder Heroinproduzenten. Es geht meist gegen die Hanfbenutzer, die mit diesen Kriminellen gar nichts zu tun haben wollen. Wenn es das ist, was dich aufregt, dann solltest du, ja du mehr Aufmerksamkeit den Handlungen "deiner" Regierung, deiner Legislative schenken. Und das nicht nur im Hinblick auf Hanf.
Die nächste Frage müßte eigentlich sein : " Warum ist es immer noch nicht legal?". Nach dem vorhin veranschaulichten Verständnis von Politik und Geschichte ist es Zeit für einen kleinen Abstecher. Politiker, besonders der CDU/CSU lieben es, uns mit angeblichen Gründen für eine Beibehaltung der Prohibition zu unterhalten. Im nächsten Abschnitt werden wir uns mal einige sogenannte Fakten über Marijuana anschauen, damit jeder selbst für sich entscheiden kann, ob er mit einer Legalisierung einverstanden ist oder nicht. Ist die Hanf-Prohibition zum Schutz der Öffentlichkeit da oder nur das Resultat einer jahrzehntelangen Verweigerungshaltung, die uns nicht gestattet unsere eigenen Fehler zuzugeben?
Bleibt Marijuana nicht in den Fettzellen und hält einen für Monate "high" ?
Nein. Der Wirkstoff, der für die psychoaktive (nettes Wort) Wirkung zuständig ist, ist Delta-9-Tetrahydrocanna-binol. Die meisten nennen dies THC, was allerdings sehr verwirrend ist. Der Körper verändert Delta-9 in mehrere, verschiedene Formen, die sogenannten Metaboliten, die einen nicht "breit" machen. Leider werden diese Stoffe auch als THC bezeichnet. Pamphlete gegen Hanf erzählen von einer Speicherung von THC in den Fettzellen, das dann, ähnlich wie die Zeitkapseln aus der TV-Werbung nach und nach wieder in den Körper abgegeben wird. Diese Pseudowissenschaftler sind der Meinung, daß man nach dem Genuß von Cannabis tagelang high wäre. Das stimmt absolut nicht. Das ganze beruht wohl eher auf der Umdeutung eines simplen Faktums. Zwei der THC-Metaboliten, nämlich 11-Hydroxy-Tetrahydrocannabinol und 11-nor-9-Carboxy-Delta-9-Tetrahydrocannabinol reichern sich tatsächlich im Fettgewebe an. Allerdings besitzen diese Metaboliten keinerlei psychoaktive Wirkung, da sie nur Zwischenprodukte sind. Das Delta-9-THC selbst verläßt so schnell den Körper, daß meist nach weni-gen Stunden schon nicht mehr genug Wirkstoff im Körper ist, um einen Effekt zu erzielen. Das heißt in der Konsequenz, daß jemand, der durch einen Drogentest fällt, nicht ständig berauscht ist.
Ist denn Marijuana nicht viel potenter als es zum Beispiel in den 60ern war? (Oder öfters: ist heute das Marijuana nicht 10mal stärker als früher?)
Gut! Diese Behauptung kann man so nicht alleine stehen lassen, denn eigentlich ist sie nicht wahr. Wenn es aber denn so wäre, so würde das heißen, daß es heute viel gesünder wäre, Marijuana zu rauchen als vor 25-30 Jahren. Denn weniger rauchen bedeutet weniger Belastung für den Körper mit zum Beispiel Tabak und deshalb auch weniger Lungenschäden. Die Leute, die dieses Argument benutzen, wissen nicht einmal, wovon sie reden. Einige reden sogar vom 20- bis 30fachem an THC. Das ist absoluter Dumpfsinn, denn es können schon rein mathema-tisch nicht mehr als 100% sein. Die Wahrheit ist, daß Hanf nicht unbedingt potenter geworden ist. Es gibt zwar einige überragende Züchtungen, besonders aus Holland, aber als Hanf noch legal war, bekam man in jeder Apotheke Tinkturen, die nur aus Cannabinoiden bestanden!
Aber auch wenn es so wäre gibt es bei Hanf-Rauchern einen Vorgang, der sich Auto-Titration nennt. Damit ist eigentlich nur gemeint, daß der Raucher irgendwann genug hat und seinen Joint, seine Pfeife einfach zur Seite stellt. Hanf ist nicht wie vorgefeuchtetes Toilettenpapier: einmal aus der Packung und es muß benutzt werden. Nichts zwingt einen Raucher dazu, alles auf einmal zu rauchen. Erfahrene Raucher sind daran gewöhnt, von ver-schiedenen Quellen ihr Hanf zu beziehen. Sie wissen, wann etwas sehr stark ist und wann nicht. Die Erfahrung verhindert einen absoluten Vollrausch.
Tötet Marijuana nicht, ähnlich wie Alkohol, die Gehirnzellen und verursacht so starke Hirnschäden?
Die kurze Antwort: Nein.
Die lange Antwort: Du fragst bestimmt nach den Schäden, weil du irgendwo schon einmal davon gelesen hast. Es gab in den 70ern, in der Zeit von REEFER MADNESS II, einen Versuch, der angebliche Schäden bei Affen nachweisen sollte. Allerdings war diese Studie so voller Mängel, daß sie von den Forschern selbst verworfen wur-de und auch in der medizinischen Literatur keinerlei Beachtung mehr findet. Nach dieser Pleite für die Anti-Hanf-Lobby (angeführt von einer suspekten Gruppe namens P.R.I.D.E.) wurden weitere Studien durchgeführt, die alle negativ ausfielen. Besonders wichtig war ein Versuch mit Rhesus-Affen, bei denen nicht nur die organische Struktur des Gehirns nach dem Einfluß von THC untersucht wurde, sondern auch ihr Lernverhalten. Dieser Test zeigte wiederum keine Veränderungen. Die Wahrheit ist, daß bis heute kein Beweis für die gehirnschädigende Wirkung von Hanf gefunden wurde. Es ist kein Fall von Schwachsinn, mentaler Störung oder sogar Geisteskrankheit, nicht einmal bei Gewohnheitskonsumenten bekannt oder gar erforscht worden. Dies sagt natürlich nicht, daß Marijuana auf keinen Fall als Rauschmittel mißbraucht werden kann. Wenn eine Person jeden Morgen seine Wasserpfeife braucht, dann hat dieser jemand ein Problem.
Wenn es keine Gehirnzellen angreift, wie wird man dann high?
Das Absterben von Gehirnzellen ist keine Vorbedingung, um high zu werden. Marijuana besitzt nämlich eine Chemikalie, die einer natürlichen Chemikalie im Gehirn bis auf kleine strukturelle Unterschiede sehr ähnlich ist. Diese Chemikalie setzt sich an bestimmten Rezeptoren im Gehirn fest, die einen dann high werden lassen. Der Stoff im Gehirn nennt sich übrigens Anand-Amid, dem Sanskrit-Wort (altindisch) für "Glückseligkeit". Die legale und weitaus schlimmere Droge Alkohol setzt sich zwar auch an solche Rezeptoren fest, aber es tötet sie aufgrund der Produktion von Toxinen. Einige Drogen zerstören sogar die Rezeptoren, Hanf nicht.
Sind schon einmal Menschen an einer Überdosis Marijuana gestorben?
Niemand hat sich jemals überdosiert. Für jede Substanz gibt es natürlich Menschen, die allergisch darauf reagie-ren. Allerdings ist dies nach medizinischen Gutachten bei Marijuana noch nie passiert, auch wenn es sehr wahrscheinlich ist. Nicht ein Tod kann in Zusammenhang mit Marijuana verzeichnet werden, im krassen Gegen-satz zu den legalen Drogen Alkohol und Tabak.
Marijuana kann man einfach nicht überdosieren, nur in der Theorie. Dort liegt aber die Menge an Haschisch bei mehreren hundert Gramm, einer Menge, mit der der Gelegenheitsraucher sein ganzes Leben auskommt. Die Ge-fährlichkeit einer Droge wird bei Medizinern durch die Menge bestimmt, die tödlich wirkt ( die sogenannte letale Dosis LD50) und die die eine Wirkung erzielt ( die effektive Dosis ED50). Hanf ist sogar nach den Ärzten der DEA in den USA die "sicherste therapeutisch wirksamste Substanz, die die Menschheit kennt". Siehe da!
An einer Überdosis ist noch keiner gestorben, wohl aber am Hanf selbst. Denn der Strick, den schon so mancher armer Mensch um den Hals gekriegt hat beziehungsweise kriegt ist fast immer aus Hanf.
Ich hab's glatt vergessen, beeinträchtigt Hanf nicht das Kurzzeitgedächtnis?
Dieser Effekt ist wohl der heftigste und zugleich am leichtesten zu merken. Besonders unerfahrene Konsumenten haben damit ihre Probleme. Es ist oft so, daß diese Leute mitten in einem Satz aufhören zu reden, weil sie sich nicht mehr an das vorher gedachte Argument etc. erinnern. Allerdings läßt dieser Effekt mit der Zeit nach, da die Person lernt, damit umzugehen. Diese Effekte treten aber nur im Rausch selber auf, sie sind nicht permanent da. Langzeiterfahrene Konsumenten haben manchmal sogar das Gefühl, sie seien besser in der Lage, sich zu erinnern. Das Langzeitgedächtnis zum Beispiel ist derartig gut ausgeprägt, daß wenn man sich an eine bestimmte Stelle in einem Buch erinnert, diese genau sieht und sogar die ungefähre Plazierung auf der Seite angeben kann (dieser Effekt ist wissenschaftlich bewiesen). Auch denken viele besonders über philosophische Texte viel intensiver nach, die dies normalerweise in ihrer Freizeit nicht machen.
Studien, die die Behauptung aufgestellt haben, daß Hanf das Kurzzeitgedächtnis beeinträchtigt sind von neueren Studien entkräftet worden. Da die körperlichen Reaktionen leicht an Geschwindigkeit einbüßen wurde von einigen Wissenschaftlern auf einen Effekt auf das Kurzzeitgedächtnis geschlossen. Dieser Fehler wurde mittlerweile eingestanden und korrigiert.
Läßt Marijuana meine(n) Freund(in) zum Psychopathen werden?
Marijuana verursacht grundsätzlich keine Psychosen. Menschen, die an dieser Krankheit leiden können nach dem Konsum von Marijuana einen Einbruch haben. Allerdings liegt dies nicht am Marijuana. Wenn man nämlich die-sen Menschen Marijuana ohne ihr Wissen verabreicht oder sie die Wirkung nicht kennen, dann können sie schon eigenartiges Verhalten an den Tag legen. Allerdings gibt es auch viele psychisch kranke Menschen, die sich mit Marijuana selbst medikamentieren, um irgendwie "klar zu kommen".
Ziehen sich Hanf-Konsumenten nicht aus der Gesellschaft zurück?
In gewissem Sinne, ja. Das liegt wahrscheinlich daran, daß diese Leute keine Lust haben, verhaftet zu werden. Das gleiche passiert mit sozial wirklich schlecht gestellten Menschen sowie mit psychisch Kranken. Nicht diese Leute sind schuld, sondern die Gesellschaft, die ihnen keinen Weg zurück bietet, die Re-Integration schlicht unmöglich macht. Es gibt natürlich auch die wenigen Fälle von Hanf-Mißbrauch. Die sind allerdings sehr selten und recht schnell zu beheben, in aller erster Linie von Freunden und Familie selbst. Normale Menschen legen nach dem Konsum von Cannabis nicht automatisch ein antisoziales Verhalten an den Tag. Im Gegenteil, denn eine Studie in den USA hat herausgefunden, daß Hanf-Konsumenten im Durchschnitt besser situiert sind als die total drogenfreien Menschen. Das ist auf den ersten Blick eigentlich recht amüsant, allerdings steckt auch ein massives Problem in den Ergebnissen dieser Studie. Es gibt Kinder, die an emotionalen Problemen leiden und so nicht an einem gesunden, entdeckerischem Verhalten anderer Heranwachsender teilhaben. Sie brauchen psychologische Hilfe. Die Psychologen sollten sich lieber dieser Fälle annehmen, anstatt die ganze Zeit an Hanfrauchern herum-zuforschen.
Stimmt es, daß Marijuana gleichgültig macht?
Ist mir egal. Nein, das war natürlich ein Witz, der besonders in Hanfkreisen ein Klassiker ist. Aber wenn du es genau wissen willst, dann frag doch mal die U.S. Army. Die haben eine Studie durchgeführt mir dem Ergebnis: keine Effekte festzustellen. Wenn dies wahr wäre, wieso benutzen grade östliche Kulturen und besonders die Rastafaris in Jamaika Hanf, um eine Leistungssteigerung zu erreichen, besonders eine mentale? Außerdem gäbe es sonst keine Texte wie diesen hier. Ein weiteres Gegenargument ist, daß Hanf besonders in politisch aktiven, meist alternativen Kreisen zum gesünderen Bierersatz geworden ist.
Wenn eine Person erwachsen wird (die Phase, die sich so euphemistisch Pubertät nennt), dann ist es normal, daß ein Interesse besonders für alles mit Arbeit und Aufwand verbundene nachläßt. Dieser "Faultier-Effekt" ist deshalb nur bei Jugendlichen zu spüren, nicht bei Erwachsenen. Dies ist einer der Gründe, warum ich bei einer Freigabe auf eine strikte Altersregelung bestehen würde (ab 18), die auch unter Androhung von Strafe kontrolliert werden sollte.
Ist Cannabis nicht eine Einstiegsdroge? Führt der Konsum nicht unausweichlich zu harten Drogen?
Das ist absolut unwahr. Tatsache ist, daß Forscher im Hanf eine Möglichkeit sehen, um zum Beispiel Crack-Süchtigen (die wir in der BRD Gott sei Dank nicht in der Zahl wie in den USA haben) den Ausstieg zu erleich-tern. Alleine in der BRD gibt es circa 3,5 Millionen Konsumenten und noch einmal 4 Millionen, die es wenigstens einmal probiert haben (offizielle Zahlen des Bundesgesundheitsamtes). Wir haben ja nicht 7 Millionen Heroinabhängige. Sicherlich experimentiert ein gewisser Prozentsatz auch mit anderen Drogen. Allerdings finden fast alle zum Hanf zurück. In den Niederlanden zum Beispiel ging nach der Entkriminalisierung (keine Legali-sierung) von Hanf der Konsum von Cannabis und Heroin herunter. Wenn Marijuana in diesem Zusammenhang überhaupt irgend etwas bewirkt, dann die Prävention vor harten Drogen.
Diese abstruse Idee, daß Hanf unausweichlich zu Heroin führt, nennt man Gateway-Theorie, oder noch eigenarti-ger die "Stepping Stone-Hypothese". Dies wird von den Prohibitionisten schamlos ausgenutzt. Es gab niemals eine gescheite Studie zu dem Thema, obwohl die Zeitungen voll von diesen Horrorstories sind. Selbst die Medizi-ner lehnen diese These heutzutage zum großen Teil ab.
Vom soziologischen Standpunkt aus gibt es noch eine weitere Einstiegs-These, die behauptet, daß man als Konsu-ment von Cannabis sich in eine Subkultur begibt, die auch andere Drogen anbietet. Marijuana erschafft diese Subkultur allerdings nicht, die Subkultur benutzt Marijuana. Das bringt auch ein weiteres Beispiel zu Tage, wie man die Masse an harten Drogen reduzieren könnte. Einige Hanfkonsumenten kaufen von Leuten, die auch andere Drogen verkaufen. Das bringt sie in die Nähe dieser Stoffe und die Versuchung könnte für einige zu groß sein. Bei einer Legalisierung würden allerdings die Märkte getrennt und der Zugang zu harten Drogen erschwert (wenigstens für die Hanfkonsumenten).
Ich möchte aber nicht, daß Kinder (Minderjährige) Marijuana oder Haschisch rauchen. Wie kann ich das auf wirksame Art und Weise verhindern oder wenigstens unterbinden?
Legalisieren, ganz einfach. Erstmal würde das Haschisch zum Beispiel von den Schulen verschwinden. Es lohnt sich für keinen Dealer, sich an eine Schule zu stellen und noch ein zusätzliches Risiko einzugehen, wenn er es mit den Preisen in einer Apotheke oder einen Coffeeshop nicht aufnehmen kann. Außerdem ist es meiner Meinung nach zutiefst asozial, an Schulen Drogen an kleine (!) Kinder zu verkaufen, und das sollte auch hart bestraft werden. Ebenso dürfen Kinder absolut keinen Zugriff auf Hanf haben, eine Altersbegrenzung ist notwendig. Es darf nicht so werden wie mit dem Alkohol. Jeder 13jährige kann sich heute eine Flasche Wodka besorgen und viele machen dies auch. Das darf einfach nicht sein.
Als Elternteil hat man noch eine zusätzliche Verpflichtung. Willst du später deine Kinder mit ihren Freunden los-ziehen lassen, damit sie sich mit irgendeinem Straßenstoff berauschen? Oder lieber ruhig mit ihnen reden, daß sie noch ein bißchen warten sollten und ihnen schrittweise einen Umgang mit Hanf beibringen? So gut wie kein Kind wird auf dich zugehen und sagen:"Papa,Mama, ich nehme illegale Drogen, nämlich Hanf!". Aber wenn, dann soll-te man mit dem Kind reden. Außerdem ist mir ein 18jähriger Hanfkonsument lieber als ein 14jähriger, der sich dauernd betrinkt oder sogar noch Kokain oder Amphetamine nimmt.
Kinder wollen eigentlich immer das tun, was niemand von ihnen erwartet. Das ganze nennt sich Neugier. Wenn man so einen Wirbel um Hanf macht, so macht man es gleichzeitig auch interessant. Das ganze könnte man als Verbotene Frucht-Faktor bezeichnen. Allerdings sollte man Hanf nicht so darstellen, daß man denken könnte, Drogen (und ich glaube, ich habe bis jetzt klar gestellt, daß Hanf keine Droge ist) wären insgesamt harmlos. Kinder würden nie auf ihre Eltern hören, solange diese ruhig mit ihnen diskutieren und ihnen ihre Ansichten veranschaulichen können. Respekt nennt sich das ganze auch. Der ist aber nur zu erwerben, wenn du als Eltern-teil genug über die Thematik weißt.
Könnten Kinder nicht Hanfpflanzen vom Feld stehlen?
Wenn du dir darum sorgen machst, daß deine Kinder Hanf von industriellen Feldern stehlen, dann sollte festge-stellt werden, daß der sogenannte Industriehanf nur bis 0,3% Hanf enthält. Wenn das deine Kinder dann rauchen würden, bekämen sie gräßliche Kopfschmerzen, mehr aber auch nicht. Außerdem ist es Aufgabe der Anbauer, dieses zu verhindern. Übrigens wird das meiste heimgezüchtete Marijuana im Haus angepflanzt.
Eine kleine Anmerkung: Wenn die Kinder in deiner Stadt nichts besseres zu tun haben als Marijuana von den Feldern zu stehlen, dann braucht deine Stadt dringend eine neue Bibliothek oder einen Jugendclub.
Hey, weißt du nicht, daß Marijuana den Testosteron-Spiegel senkt und Jungen in der Pubertät beeinträchtigen kann?
Cannabis läßt keine gesunden, heranwachsenden Jungen in schlacksige, weiblich aussehende Memmen mutieren. Diese Angsttaktik (man kann sie getrost Homo-Phobie nennen) wurde in früheren Kampagnen gerne benutzt. Es sollten eigentlich nur Jungen erschreckt werden. Sie sollten glauben, daß sie zu einem Mädchen werden, wenn sie Hanf konsumieren. Allerdings sollten junge Menschen so oder so kein Hanf rauchen.
Senkt Marijuana nicht die Anzahl der Spermien in Männern?
Nein. Es macht auch nicht impotent oder steril. Wenn es so wäre, dann gäbe es keine Rastafaris und auch keine Afghanis mehr. Laßt diese abstrusen Argumente endlich aus dem Spiel.
Ich habe gehört, daß Marijuana bei jungen Frauen die Hormonproduktion stört, die Menstruationszyklen beeinflußt und sogar zu Unfruchtbarkeit führen kann. Stimmt das alles?
Alles unbewiesen. Es gibt keinerlei Studie, die dies beweist. Allerdings sind zum Beispiel in den USA Versuche an Frauen verboten. Das hier ist die weibliche Version der männlichen "Ich mach dich zum Eunuchen"-Taktik. So weit die Wissenschaft bis jetzt ist, handelt es sich mal wieder nur um eine Angsttaktik.
Ich hab's glatt vergessen, beeinträchtigt Hanf nicht das Kurzzeitgedächtnis?
Geh nach Hause.
Ist das Rauchen von Marijuana nicht viel gefährlicher als das Rauchen von Tabak?
Es gibt genug Gründe, warum es das nicht ist. Vielleicht hat dir jemand erzählt, daß ein Joint so schädlich ist wie 10 Zigaretten, aber das ist übertrieben. Sicherlich besitzt auch Marijuana Teer, genauso wie Tabak. Wissen-schaftler haben herausgefunden, daß jede Pflanze, die geraucht wird, Teer freigibt. Mit einer Wasserpfeife zum Beispiel können aber schon bis zu 80% der Schadstoffe herausgefiltert werden (Dazu gibt es zwei Studien, einmal von der University of California und einmal von der Universität von Amsterdam, wo sonst?). Trotzdem ist Hanf bei weitem nicht so krebserregend wie Tabak.
- Hanfraucher rauchen nicht "Kette", denn Hanf macht nicht physisch süchtig wie Tabak. Außerdem gilt, je poten-ter das Hanf, desto weniger Belastung für die Lungen
- Tabak beinhaltet im Gegensatz zu Hanf Nikotin. Nikotin kann Arterien verhärten und Herzkrankheiten entstehen lassen. Über die Krebsgefahr durch Nikotin braucht man sich gar nicht erst zu unterhalten. Tabak produziert beim Verbrennungsprozess eine Chemikalie mit dem Namen N-Nitrosamin, die für diesen Prozeß verantwortlich ist.
- Marijuana beinhaltet THC. THC öffnet wie ein Hustenbonbon die Lungen und ermöglicht so eine bessere Reini-gung. Das läßt sich einfach nachweisen. Eine normale Zigarette wird nach dem Konsum von Hanf viel leichter und frischer empfunden. Nikotin allerdings setzt diesem Prozeß wieder ein Ende, die Lungen verkrampfen sich regelrecht.
- Bis jetzt weiß man über die krebserregenden Stoffe in Tabak nicht viel. Einige gehen davon aus, daß neben dem angesprochenen N-Nitrosamin eine Substanz, die Lead 210 genannt wird, kanzerogen ist. Es gibt bis jetzt noch keinen Fall von Lungenkrebs durch Hanf bekannt, auch wenn dies durchaus denkbar wäre
- Hanfverbote machen es schwierig, gesund Hanf zu konsumieren. In einigen Ländern sind zum Beispiel Wasser-pfeifen illegal. Auch ist das Essen von Hanf etwas teurer, da mehr Grundstoff benötigt wird. Vielleicht klingt das ganze ein wenig lustig, aber je legaler Cannabis wird, desto sicherer ist es.
Leiden Kinder von hanfrauchenden Müttern an einem "Fetalem Marijuana Syndrom"?
Wenn es so etwas gibt, dann gibt es dafür noch keine Beweise. In vielen unterentwickelten Ländern konsumieren schwangere Frauen Cannabis, um den morgendlichen Brechreiz auszukurieren, den Appetit wieder anzuregen und ein bißchen den Streß zu reduzieren. Dort fehlt das Geld für teure Medikamente, die diese Symptome unterbin-den. Allerdings sollte gesagt werden, daß rauchen immer schädlich für ungeborenes Leben ist. Essen wäre die bessere Alternative. Studien in Jamaika ergaben nicht, daß die Kinder geschädigt wurden, ähnlich wie es bei Alko-hol leider oft der Fall ist. .
Dieses Argument soll schwangere Frauen von Hanf abhalten. Die Behauptungen sind nicht wissenschaftlich fun-diert und oft werden die sozialen Umstände der Mütter vollends außer Acht gelassen. Schwangere sollten nicht soviel rauchen, wie schon gesagt. Delta-9-THC kann durch die Plazenta in den Fötus eintreten, die anderen Metaboliten allerdings nicht. Außerdem wandelt der Organismus des Fötus Delta-9-THC noch nicht in Metaboli-ten um. In den letzten drei Monaten ist der Fötus am verletzlichsten. Eltern sollten sich dies immer vor Augen führen, wenn sie über den Konsum von Hanf nachdenken.
Verursacht Hanf nicht eine ganze Menge von Autounfällen?
Nicht wirklich. Die Unfallrate von Hanfkonsumenten ist im Durchschnitt leicht unter der von den nichtkonsumie-renden Menschen. Personen, die "stoned" Auto fahren neigen sogar zu erhöhter Vorsicht. Allerdings ist auch der Konsum von Hanf im Straßenverkehr eigentlich unverantwortlich und sollte ähnlich geahndet werden wie der von Alkohol. Auch hierzu gibt es interessante Studien, die alle dasselbe sagen: Hanf im Straßenverkehr ist ein zusätz-liches Risiko, allerdings nicht in dem Ausmaße wie Alkohol.
Hast du keine Angst davor, daß jemand süchtig werden kann?
Cannabis erzeugt keine Entzugserscheinungen. Es ist zwar gewohnheitsformend (Psychische Abhängigkeit), aber nicht für eine physische Abhängigkeit verantwortlich. Die Mehrheit der Leute, die mit dem Konsum von Marihua-na aufhören, brauchen nicht zweimal nachzudenken. Marijuana mit suchtfördernden Drogen gleichzusetzen ist, gelinde gesagt, dumm.
Eine Bedingung für physische Abhängigkeit ist das Entstehen einer gewissen Toleranz, die mit Entzugserschei-nungen einhergeht. Hanf besitzt diese Eigenschaften nicht. Koffein, Alkohol und Nikotin aber sehr wohl.
Ich habe gehört, daß im Hanf 400 unterschiedliche Chemikalien sein sollen.
Das stimmt ausnahmsweise einmal. Aber auch in deinem Hamburger oder deiner Tofu-Grillwurst sind über 400 Chemikalien. Kaffee zum Beispiel beinhaltet über 800 (!!) Chemikalien und die Polizei überwacht trotzdem nicht McDonalds oder macht eine Razzia bei Burger King. Menschen, die Marijuana rauchen werden nicht öfter krank, sie sterben nicht eher, sie verlieren nicht ihre Jobs (außer bei Drogentests in den USA) und bekommen auch keine Mutantenkinder. Also was soll das ganze?
Greift das Zeug nicht das Immunsystem an und erleichtert es, einen Schnupfen zu kriegen?
In der Tat hat THC einen immunsuppressiven (nettes Wort) Effekt. Allerdings nur solange, wie der Rauschzu-stand auf voller Höhe ist. Und daß sind meist nur 2 Stunden. Die Macrophagen in der Leber werden nicht stimu-liert, sondern für kurze Zeit einfach abgeschaltet. Dieser Effekt ist für die Behandlung von MS sehr bedeutend geworden.
Bis heute haben Mediziner nicht herausgefunden, ob Marijuana ein Risiko für das Immunsystem ist. Allerdings hielt das einen gewissen Carlton Turner nicht davon ab zu behaupten, Hanf erzeuge AIDS und Homosexualität. Seine Behauptungen waren so lächerlich, daß die Washington Post und das Newsweek Magazine ihn seitenlang auf die Schippe nahmen und er irgendwann seine Behauptungen wiederrief. AIDS-Patienten benutzen Marijuana, um die Symptome dieser Krankheit zu mildern. Einige Studien empfehlen Marijuana für diesen Zweck und sagen sogar aus, daß Marijuana einen positiven Effekt auf das Immunsystem hat, denn AIDS/HIV ist schließlich eine Immunschwäche mit tödlichem Ausgang.
Warum ist es immer noch illegal?
Warum ist es immer noch illegal?
Die offizielle Antwort ist: Weil du es nicht benutzen sollst. Man kann es nicht benutzen, weil es illegal ist. Es ist illegal, also kann man es nicht benutzen. (Die Logik werde ich nie verstehen)
Die manisch-depressive Antwort: Es wird sowie so nie passieren. Die Leute sind zu unorganisiert, zu dumm, zu entkräftet. Alle Mühe ist doch eh für die Katz. Ich würde mich nicht auf sowas verlassen. Ich habe keine Hoffnung mehr.
Die paranoide-schizophrene Antwort: Siehst du es nicht? Die Typen an der Spitze haben die Macht. Ihnen gehört doch schließlich alles. Sie würden es doch nie zulassen. Ich würde eigentlich gar nicht mit dir reden, aber laß mich dir einen Tip geben. Du solltest dich nie mit ihnen anlegen, die wissen sowieso alles. Die sind doch absolut macht-geil und verrückt. Der einzige Weg ist einer von ihnen zu werden. Paß lieber auf, oder sie nehmen dich mit und du bist von der Bildfläche verschwunden! Sie werden es tun. Das alles ist doch eine riesige VERSCHWÖRUNG, mehr nicht!
Die neurotische Antwort: Marijuana? Iiiiih! Weißt du nicht, daß das Zeug gefährlich ist? Menschen erlassen keine Gesetze zum Spass. Wo hast du schon einmal was von Marijuana gehöhrt? Warte! Erzähl es mir besser nicht. Ich will es gar nicht erst wissen. Wenn du jemanden kennst, der das Zeug legalisieren will, dann rede nie wieder mit ihnen. Weißt du nicht, daß Haschisch und Marijuana dies ..... und das .... BLABLABLABLA.
DIE WAHRE ANTWORT: Marijuana ist noch illegal, weil noch nicht genung Leute zusammen aufgestanden sind, denen da oben eine Lektion in praktizierter Demokratie zu geben und klipp und klar zu sagen:
" DAS IST ALLES UNFUG !
ICH WILL CANNABIS LEGAL HABEN!
FÜR PRODUKTE,
FÜR MEDIZIN,
ALS NAHRUNG,
ZUM SPASS !
VERDAMMT NOCHMAL! IST ES NICHT DAS, WORUM SICH DAS LEBEN DREHT?"
von Frank Kröner, Viel Spaß!)
***DISCLAIMER ON***
Dieser Text ist kein Propagandatext zum zügellosen Drogenmißbrauch. Er soll lediglich aufklären und auf Mißstände in Forschung, Politik und Justiz hinweisen. Cannabis ist als Droge genauso zu mißbrauchen wie Tabak und Alkohol. Aber nur ein Bewußtsein über die Pflanze kann den Genußmittelkonsum von Cannabis zu einem positiven Effekt bringen. Alkohol und Tabak sind schädlichere "Genußmittel" als Hanf.
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