Dieses Dokument dient ausschließlich zu Informationszwecken. Das das Dokument hier ist, heißt weder, daß der Author von Just say KNOW! es erstellt hat oder mit dem Inhalt konform geht. Auf keinen Fall will er zum Konsum von Drogen anregen !

Zurück zu Just say KNOW!


 

Von:FLACK@mail.netwave.de (FLACK@mail.netwave.de)

Betrifft:Triplevel FAQ
Newsgroups:de.soc.drogen
Datum:1997/02/23

FAQ: Trip Levels

Copyright (C) 1997 Peter M. (thc@weirdness.com) mit grosser Hilfe von flack@mail.netwave.de. Alle Rechte vorbehalten, Verbreitung zu nichtkommerziellen Zwecken erlaubt.
Trip Level Measuring System Copyright (C) Graeme Carl.

Trip Level-FAQ v1.0

  1. Inhalt
  2. Einfuehrung
  3. Triplevel Erklaerung / Beschreibung
    3.1. Level 1
    2.2. Level 2
    2.3. Level 3
    2.4. Level 4
    2.5. Level 5
  4. Schlusswort
  5. Begriffe

1. Einführung

Psychedelische Erfahrungen sind bei jedem Menschen sehr verschieden, da die Wirkung einer psychedelischen Droge zum grössten Teil von Set und Setting abhängen. Man kann die Erfahrungen jedoch in verschiedene Levels einteilen. Ein Versuch dies zu tun ist das Trip Level Measuring System, das nach ca. 60 Selbstversuchen (in 7 Jahren) von Graeme Carl entwickelt wurde.
Er unterscheidet zwischen 5 verschiedenen Arten der psychedelischen Erfahrung, also 5 Levels. Je grösser die Intensität des Trips ist, desto höher ist der Level. Die Wirkung bekommt von Level zu Level immer mehr "Effekte" dazu.

Durch die Einteilung in Levels ist es einfacher, seine Erfahrungen mit verschiedenen psychedelischen Drogen mit anderen Leuten zu teilen. So kann man einfacher die Intensität einer psychedelischen Droge bestimmen und eventuell schlechte Trips, die schwere Folgen nach sich ziehen können, vermeiden. Natürlich ist es dazu wichtig, dass das Gegenüber weiss, wovon man spricht. Also gebt ihr/ihm diese FAQ falls dies nicht der Fall ist :)

Die ursprüngliche "FAQ" zu diesem Thema liegt auf http://www.lycaeum.org/drugs/other/graeme/

2. Triplevel Erklaerung / Beschreibung

Die Steigerung eines Trips nimmt laut Graeme Carl durch Dosiserhöhung nicht linear zu, und diese nicht-linearitaet ist ausserdem von Person zu Person verschieden (was von Gewicht und vor allem von der inneren Einstellung des Konsumenten abhängt). Es lässt sich jedoch eine wesentliche Form eines Graphen erkennen ((c) Graeme Carl):

                     
                              5 I                                 ooooooooo
                                I
                              4 I                          ooooooo
                            L   I
                            E 3 I                   ooooooo
                            V   I
                            E 2 I            ooooooo
                            L   I
                              1 I     ooooooo
                                I
                                Iooooo______________________________________
                               0      2      3      5      13     20      40
                                         D O S A G E   (in Fresh Mushrooms)

(Bitte den Graphen genauer betrachten, so dass deutlich wird, dass zwischen den Dosen immer grössere Abstaende sind)

Graeme Carl hat als Einheit für die x-Achse Pilze genommen, weil dort geringere Dosisschwankungen auftreten als z. B. bei verschiedenen Pappen (LSD). Trotzdem gibt es bei der Dosierung von Person zu Person unterschiede, die manchmal um den Faktor 2 variieren. Es soll auch keine Dosierungsanleitung sein, sondern nur zeigen, wie der Graph verläuft.

Nimmt man als Grundlage eine andere psychedelische Droge, so ergeben sich natürlich andere Dosen, die ich aufgrund mangelnder Erfahrung und Wissen nicht genau feststellen kann.

Bei Cannabis kommt es meist nur zu Level 1 Erfahrungen, je nach Person, Sorte und Menge auch zu Level 2. Ganz selten wird von Erfahrungen gesprochen, die man mit Level 5 vergleichen kann.

Bei Lachgas sind alle Levels vertreten, üblich sind Level 3 Erfahrungen mit kurzen Level 4 flashovers. Mit "üblich" meine ich, dass es bei den Personen die ich kenne überwiegend so ist. Beim bewusstem beibehalten des Bewusstseinszustands können mehrminütige Level 5 Erfahrungen erreicht werden.

Bei DXM ist Level 5 nicht so ganz ohne Gefahr, da man beträchtliche Mengen des Halluzinogens konsumieren muss (>1000mg) um diesen Level zu erreichen. DXM kann bei solchen Mengen einen Atemstillstand herbeiführen und noch anderere körperliche Schaeden anrichten. Level 3 bis 4 dürften jedoch bei einem Körpergewicht von 70kg und einer Menge von 900mg erreicht werden, was noch relativ ungefährlich ist.

Bei LSD ist es meist so, dass >500 mikrogramm einen Level 5 trip hervorrufen (eine Menge von 500 mikrogramm wird meistens durch den Konsum von 3-4 Pappen erreicht). Zu anderen psychedelischen Drogen habe ich bewusst nichts geschrieben, da diese nur sehr selten genutzt werden, oder weil es ungefährlichere Ausweichsubstanzen gibt.

2.1. Level 1

Dieser Level produziert laut Graeme Carl einen leichten "stoned" Zustand mit veränderter Farbwahrnehmung und anderen visuellen Effekten. Das Kurzzeitgedächtnis wird leicht beeinflusst. Die Kommunikation zwischen den beiden Gehirnhaelften ändert sich und das Unterbewusstsein kommt viel mehr zur Geltung. Musik wird oft als "weiter weg" empfunden.

2.2. Level 2

In diesem Level nimmt die Veränderung der visuellen Wahrnehmung zu, die Farben werden als leuchtend empfunden und Gegenstände fangen an sich zu bewegen/zu atmen. Beim schliessen der Augen tauchen 2 dimensionale Muster im geistigen Auge auf. Die Gedanken werden konfuser und man kann sich an längst vergessene Ereignisse erinnern. Die Beeinflussung des Kurzzeitgedächtnisses fuehrt zu Gedankenmustern, die ständig die Aufmerksamkeit auf sich lenken. Die Steigerung der Kreativität nimmt zu, weil der natürliche Realitaetsfilter (*) im Gehirn umgangen wird.

2.3. Level 3

Deutliche visuelle Veränderung, die u. a. zur Folge hat, dass man auf Dinge projezierte Muster wahrnimmt (z. B. auf Waenden, Gesichtern, Wolken, ... sogar auf Pizza :). Die sogenannten CEV's (closed eye visuals) werden 3 dimensional. Eine leichte verwirrung der Sinne, sogenannte Synaesthesien treten ab diesem Level auf (z. B. glaubt man Geräusche als Farben zu sehen usw.). Die Zeitwahrnehmung wird verändert (Sekunden werden Minuten, Stunden werden Minuten) und es treten "Momente der Ewigkeit" auf. Körperliche Aktivität wird als schwierig empfunden, da dies jetzt viel mehr Mühe bereitet.

2.4. Level 4

Es treten starke sogenannte OEV's (open eye visuals) auf, z. B. Objekte, die sich in andere Objekte verwandeln (morphing). Ego-Verlust oder Aufteilung des Egos treten ab diesem Level auf, was u. a. zur Folge hat, dass man denkt, dass man mit Gegenständen in eine Unterhaltung verwickelt wird, oder dass man gegensätzliche Gefühle gleichzeitig wahrnimmt (z. B. gleichzeitig euphorie und disphorie). Leichte Realitaetsverluste treten auf und Zeit wird als bedeutungslos empfunden. Ab diesem Level treten auch die sogenannten "Out of body experiences" auf, was von manchen Leuten (vorallem in anderen Kulturen) als Vorstufe zum Tod bezeichnet wird.

2.5. Level 5

Totaler Verlust der visuellen Verbindung mit der Realität tritt auf und die Sinne weigern sich in normaler Weise zu arbeiten. Totaler Egoverlust, verschmelzung mit Gegenstaenden oder dem Universum, ... Der Realitätsverlust ist so stark, dass eine Beschreibung im Gegensatz zu anderen Levels unmöglich ist, da die Veränderung der Wahrnehmung und der Gedankenmuster unbeschreiblich ist. "Das normale Universum, in dem Dinge normalerweise wahrgenommen werden, hört auf zu existieren."

Durch Dosissteigerungen wird ab diesem Level nichts mehr erreicht, weil man schon die "tiefeste" ("Tiefenhypnose") Stufe erreicht hat. Diese Stufe ist womöglich auch der Ursprung aller Religionen und Glauben an Goetter, womöglich auch der Ursprung des Glaubens an Ausserirdische (was nicht heisst, dass es sie nicht gibt). Ein solcher Bewusstseinszustand wird auch nicht nur durch psychedelische Drogen erreicht, Meditation, Selbsthypnose und Hypnose haben meist diesen Zustand als Ziel.

Das Ziel ist aber nicht der Spass, wie es oft in unserer Drogengesellschaft ist, sondern die Kontrolle seiner Gedanken, die Suche nach Ursachen von Problemen und "Lösungsvorschläge" für die Probleme. Mit Problemen meine ich nicht nur die Probleme des eigenen Bewusstseins sondern z. B. auch wissenschaftliche Probleme. Mit Know-How lassen sich in diesem Zustand erstaunliche Ergebnisse erzielen. Das Problem bei psychedelischen Drogen ist, dass man, wenn man sich nicht durch Meditation an die verschiedenen Bewusstseinsebenen herangetastet hat, eventuell mit seinen Ängsten nicht fertig wird und die Erkenntnis über das eigene Bewusstsein einen überwaeltigt. Genau so entstehen Bad Trips.

Dieser Abschnitt gehört eigentlich nicht in die FAQ, aber da es sehr wichtig ist, sowas zu wissen, kann es nicht oft genug gesagt werden. Natürlich habe ich eine genauere Beschreibung der Gefahren weggelassen, die Gefahren für die Psyche kann man sich aber selbst erdenken. Die Kenntnis der Gefahren fuer den Körper setze ich vorraus und bin deshalb nicht darauf eingegangen. Trotzdem sollten die Politiker sich mal ein Beispiel an solchen FAQs nehmen und kompetente Aufklärung betreiben, anstatt gezielter Desinformation und Propaganda.

3. Schlusswort

Diese FAQ ist entstanden, um den Austausch von psychedelischen Erlebnissen einfacher zu machen, um näher beschreiben zu koennen, was man erlebt hat. Das bewusste nachdenken über die 5 Level Theorie bringt vielleicht einige Denkmuster mit sich, die es erleichtern, höhere Levels zu erreichen. Wenn man kurz davor ist, einen höheren Level zu erreichen, gibt es einige Flashovers in höhere Level, die einen vielleicht erschrecken, und damit die Gedanken in die falsche Richtung lenken.Ein geübter "Psychedeliker" wird aber kaum Probleme zu haben, den Trip wieder in die richtige Richtung zu lenken.

Verbesserungsvorschlaege, Kritiken usw. an eine dieser beiden E-Mail Adressen: thc@weirdness.com flack@mail.netwave.de

Überlegt euch bei den Kritiken aber bitte 2 mal, ob die Kritik nötig ist. Diese FAQ soll nur die Theorie näherbringen, und keine Doktorarbeit sein. Für soetwas habe ich aber leider keine Zeit :)

Beim schreiben einiger Teile dieser FAQ wurde mehr oder weniger nur frei uebersetzt (und zwar von der englischen Trip Level FAQ). Trotzdem sind wir der Meinung, dass diese FAQ veröffentlicht werden sollte, da es in diesem Bereich ganz klare Informationsdefizite gibt.

Kurz vor fertigstellen dieser FAQ sind wir darauf aufmerksam geworden, dass wesentliche Teile dieser FAQ schon in einer anderen FAQ stehen, der Psychedelic Experience FAQ (die z. B. in der deutschen Fassung auf Just say KNOW! liegt).

Nochmal klar und deutlich: Diese FAQ ist keinesfalls eine Aufforderung zum Drogenkonsum oder gar eine Verharmlosung dessen. Wer sowas nach lesen dieser FAQ von sich gibt, der beweist einfach nur, dass er keine Ahnung hat, um was es geht. Diese FAQ dient zur Verhinderung von Bad Trips und der Foerderung der Kommunikation zwischen Drogenkonsumenten (wodurch zwangslaeufig Aufklärung betrieben wird).

4. Begriffe

(*) Realitätsfilter
Das selektive Denken, das die meisten Menschen im Kindesalter weiterentwickeln, hat zur Folge, dass man einige Dinge in der Realität nicht ganz wahrnimmt, sondern ein Teil der Wahrnehmung herausgefiltert wird, so dass man mit den Massen von Informationen, die durch die Sinne geliefert werden klarkommt. Dieses selektive Denken ist der Grund dafuer, dass wir uns auf bestimmte Dinge konzentrieren koennen. Beim Konzentrieren werden aber nicht etwa weniger Sinneswahrnehmungen wahrgenommen, es wird nur mehr herausgefiltert. Das Herzklopfen wird z. B. nur in einigen Momenten bewusst wahrgenommen, obwohl es immer da ist. Genau so ist es auch mit den übrigen Sinnen, z. B. der visuellen Wahrnehmung. Durch die Umgehung des Realitätsfilters entstehen also meist auch Halluzinationen aller Art. Die Abschaltung des Realitätsfilters bringt zwangsläufig eine Reizueberflutung mit sich, die für manche Leute wohl auch etwas krass ist. Nach einiger Zeit prägen sich aber Denkmuster im Gehirn ein, die das einigermassen steuern koennen. Reizentzug ist das Gegenteil von Reizüberflutung, bewirkt aber Ähnliches wie die Reizüberflutung. Reizentzug tritt z. B. in schalldichten, abgedunkelten, lauwarmen Salzwassertanks auf, die zu einer Art der Meditation entwickelt wurden.


Kein Knast fuer Drogen! Zurück zu Just say KNOW!