Im Spiegel Nr.5/97 vom 27.1.97 Titel: " Polizeipraesidenten fordern:
Heroin vom Staat " steht auf Seite 46 ein Bericht in diesem Zusammenhang
mit dem Titel; " Prohibition ist nicht nur unnuetz, sie schadet "
Untertitel: Bochumer Oekonomen beziffern die volkswirtschaftlichen Kosten
der gescheiterten Drogenpolitik auf 13 Milliarden Mark im Jahr.
 

Die Rechnung im Detail:

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Um das Heroin-Verbot durchzusetzen - ein Versuch, der nur punktuell
gelingt, aber generell scheitert -, entstehen bei der Polizei Kosten:

*480,4 Mio. DM*

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Sehr viel teurer ist die politische Verfolgung der Kriminalitaet, die
Suechtige begehen, um Geld fuer ihren Stoff zu beschaffen:

*1288,3 Mio. DM*

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Fuer ihre Beute erzielen Drogenabhaengige beim Hehler nur einen Bruch-
teil des Wertes. Der Sachschaden, den sie durch ihre Delikte verur-
sachen, betraegt mindestens:

*3223,3 Mio. DM*

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Die Arbeit der Justiz zur Aburteilung der Beschaffungskriminalitaet
und der Verstoesse gegen das Heroin-Verbot kostet:

*515,7 Mio. DM*

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Die bestraften Taeter verbringen pro Jahr fast 4 Millionen Tage im
Gefaengnis:

*827,2 Mio. DM*

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Im Vergleich zur Verfolgung sind die Ausgaben fuer die Drogenberatung,
die Entgiftung im Krankenhaus und die Therapie in Spezialeinrichtungen
relativ gering:

*602.4 Mio. DM*

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Die Investitionen in die Praevention und in der Forschung verschwinden
beinahe in der Bilanz :

*25,0 Mio. DM*

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Im Loch der Subventionen, die in den Herkunftslaendern der Drogen Anbau-
Alternativen foerdern soll, aber nur zu einer regionalen Verlagerung
fuehren, verfluechtigen sich:

*45,2 Mio. DM*

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Da jeder Bundesbuerger oekonomisch einen Produktivfaktor darstellt,
schlagen sich Krankheit und Tod der ueberwiegend jungen Suechtigen
als Wertschoepfungsverlust nieder:

*6741,1 Mio. DM*

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Die gesellschaftlichen Gesamtkosten ergeben eine Summe, die in etwa
vergleichbar mit dem Etat des Bundesfamilienministeriums oder des
Landwirtschaftsministeriums ist:

*13748,5 Mio. DM*

Falls jemand Interesse an dieser Studie, die uebrigens wie auch die
neueste Studie nicht veroeffentlicht wurde, hat, so kann er sich diese
unter:
Karl-Hans Hartwig/ Ingo Pies " Rationale Drogenpolitik in der Demokratie "
J.C.B. Mohr Verlag, Tuebingen; 204 Seiten, 44,-DM besorgen.
Bei dieser Studie wurde dem Professor wenigstens zu wissenschaftlichen
Zwecken erlaubt, sie zu vervielfaeltigen.

Weitere genauere Betrachtungen, wie man mit staatlich kontrollierter
Abgabe von Heroin an Schwerstsuechtige Kosten in Millionenhoehe sparen
koennte, sind dem entsprechenden Artikel des Sterns zu entnehmen.